Wölfe sind gleichermaßen polarisierende wie faszinierende Wildtiere. Im Jahr 2000 siedelten sich die Tiere erstmals seit 150 Jahren wieder in Sachen an. 2022 konnten im Freistatt bereits 31 Rudel nachgewiesen werden. Seit 2019 unterstützt das Museum für Naturkunde Chemnitz das wissenschaftliche Monitoring zum Wolf in Westsachsen. Warum und wie sich das Museum mit dem Wolf beschäftigt, welche Werkzeuge beim Monitoring zum Einsatz kommen und wie man Hinweise auf Wolfsvorkommen entdecken kann, zeigt ab Freitag, 16. Juni, eine Ausstellung im Museum für Naturkunde Chemnitz.
Highlights-Vitrine, Irrtümer und Videoaufnahmen
Mit dem wissenschaftlichen Monitoring des Museums für Naturkunde sollen Hinweise auf Wolfsvorkommen in der Region dokumentiert und Informationen zeitnah veröffentlicht werden. Am Freitag, dem 16. Juni, 10 Uhr wird im Museum eine kleine Ausstellung über das Wildtier Wolf eröffnet. Kurator Sven Erlacher wird die neue Highlight-Vitrine in der Dauerausstellung des Museums erläutern und für Auskünfte zur Verfügung stehen. Außerdem gibt es zehn originelle Fakten zum Wolf, die mit populären Irrtümern und Vorurteilen brechen. Erstmals sind auch die besten Videoaufnahmen von erzgebirgischen Wölfen zu sehen, die beim Monitoring entstanden sind.
Wolf auf dem Weg nach Westsachsen
Wölfe wurden in Mitteleuropa im 19. Jahrhundert flächendeckend ausgerottet. Nachdem sie unter Schutz gestellt wurden, kehren die Wölfe seit der Jahrtausendwende allmählich in ihre ehemaligen Gebiete zurück. Während in der Lausitz inzwischen eine Sättigung der Wolfsdichte erreicht sein dürfte, hat die Rückkehr dieser Tierart nach Westsachsen gerade erst begonnen. Obwohl der Wolf in der vom Menschen dominierten Kulturlandschaft gut zurechtkommt, werden zuerst die naturnahen und ruhigen Lebensräume entlang des Erzgebirgskammes besiedelt. Aktuell gibt es hier bereits fünf grenzüberschreitende Territorien.
erschienen am 15.06.2023