Pietramurata / ITA. Nachdem der Chemnitzer Motocross-Pilot Justin Trache am gestrigen Samstag beim Motocross Grand Prix von Trentino im norditalienischen Pietramurata erstmals WM-Luft schnupperte und sogleich mit dem Quali-Race der Top-Klasse MXGP am späten Nachmittag sein erstes WM-Rennen bestritt, stand am heutigen Sonntag der eigentliche Grand Prix auf dem Programm. Dazu waren zwei Rennen über 30 Minuten plus zwei Runden zu absolvieren.
Erster Lauf: Guter Start
Im ersten hatte er, wie am Vortag, einen Bomben-Start, wurde aber noch in der ersten Rennrunde abgeschossen. Zwar rappelte er sich wieder auf, doch nachdem die Benzinzufuhr seiner Maschine nicht mehr richtig funktionierte (eventuell ein Folgeschaden vom Sturz), gab er schließlich auf.
Zweiter Lauf: Startcrash
Im zweiten Lauf war er in den fast obligatorischen Startcrash verwickelt, rappelte sich zwar wieder auf, lag aber demzufolge erneut am Ende des Feldes. Danach hielt er mit den Gegner in seinem direkten Umfeld ganz gut mit, doch ab Rennmitte machten sich seine konditionellen Probleme nach seiner fast zweijährigen Verletzungspause sowie eine kleine Daumenverletzung vom Samstag bemerkbar. Am Ende wurde er von nur noch 37 Startern (zwei weitere traten nicht mehr an) als 34. notiert. Als Fazit bleibt festzuhalten, dass für Justin Trache die Trauben in der WM noch ziemlich hoch hängen, er andererseits aber keineswegs sang und klanglos unterging. So kann er sein WM-Debüt sowohl als Schnupperkurs, wie auch als kleine Standortbestimmung verbuchen.
Vorjahresweltmeister war erneut nicht zu schlagen
Mit Platz drei im ersten Lauf und dem Rennsieg im zweiten gewann der Vorjahresweltmeister und bisher dreifache Saisonsieger (von drei möglichen), der Spanier Jorge Prado, die Tageswertung erneut, gleichbedeutend mit seinem 39. Grand-Prix-Sieg insgesamt. Nach ihren Plätzen eins und fünf bzw. zwei und vier flankierten ihn die mehrfachen Ex-Weltmeister Romain Febvre aus Frankreich und der Slowene Tim Gajser bei der Siegerehrung.
Weitere WM-Punkte sammelten Tom Koch aus dem thüringischen Wormstedt und Maximilian Spies aus Ortrand unmittelbar an der brandenburgisch-sächsischen Landesgrenze. Während "ToKo" die Plätze 14 und 18 belegte, blieb Maximilian Spies im ersten Heat seit ewigen Zeiten mal wieder punktlos. Im zweiten wurde er 16.
In der "kleinen" WM-Klasse der bis 23-Jährigen hielt Simon Längenfelder aus dem nordfränkischen Oberkotzau erwartungsgemäß wieder die deutsche Fahne hoch. Beim Grand-Prix-Sieg von Liam Everts aus den Niederlanden mit einem 3-2-Ergebnis wurde er mit seinem achten Platz in Heat 1 und dem Laufsieg im zweiten Dritter der Grand-Prix-Wertung. Damit verteidigte er seinen zweiten WM-Rang bzw. holte auf den WM-Spitzenreiter Kay De Wolf, ebenfalls aus den Niederlanden, sogar marginal auf.
Die kommenden Motocross-Highlights in Deutschland
Schon am kommenden Wochenende gibt es die Möglichkeit, die meisten deutschen WM-Fahrer plus gegebenenfalls den einen oder anderen Überraschungsgast in Deutschland live zu erleben. Am 20. und 21. April startet die deutsche, aber international ausgerichtete Top-Motocross-Serie ADAC MX Masters mit ihren drei Nachwuchsserien im südbrandenburgischen Fürstlich Drehna in ihre Saison 2024.
Etwas länger dauert es hingegen, um die komplette WM-Elite in Deutschland zu erleben. So findet der LIQUI MOLY MXGP of Germany als achter von 20 WM-Läufen 2024 am 1. und 2. Juni in Teutschenthal (bei Halle/Saale) statt.