Der Saisonauftakt der diesjährigen Internationalen Deutschen Enduro Meisterschaft (DEM) ist Geschichte und hielt wieder alles was er versprach. Bei der 54. Auflage der Traditionsveranstaltung "Rund um den Fiener" in Tucheim und Umgebung in Sachsen-Anhalt gingen insgesamt 295 Teilnehmer und Teilnehmerinnen in mehreren Klassen und bei speziell ab Mittag bestem Rennwetter an den Start.
Wieder volleres DEM-Feld
Das mit 61 Startern gegenüber dem Vorjahr wieder vollere DEM-Feld hatte drei plus eine halbe 55 Kilometer lange Runden im Jerichower Land zu absolvieren, die mit je drei Sonderprüfungen gespickt waren. Nach der dritten Schleife gingen die DEM-Piloten noch einmal auf die Sonderprüfungen 1 und 2, sodass sie am Ende auf elf Zeitenjagden kamen.
Für diese hatte der in diesem Jahr alleinige Top-Favorit auf die Tagessiege sowie die beiden Meistertitel in seiner Hubraumklasse E1 sowie der klassenübergreifenden Championatswertung, der Chemnitzer Jeremy Sydow, nach knapp achtstündiger Gesamtfahrzeit eine kumulierte Sonderprüfungszeit von 56:54,74 Minuten auf dem Zettel. Der Zweitplatzierte, der Norddeutsche Davide von Zitzewitz, hatte als Sieger der Klasse E2 für die Tests über 1:23 Minuten mehr gebraucht. Dritter wurde dessen "Klassen-Kamerad" Caspar Lindholm aus Schweden, der schon knapp zwei Minuten Rückstand hatte.
Etwas ärgerlich war für Jeremy Sydow, der mutmaßlich alle Sonderprüfungsbestzeiten holte, dass er auf Grund eines eventuellen Zeitnahme-Fehlers laut aktueller Zeitentabellen doch eine Bestzeit abgeben musste. Während er auf der Sonderprüfung 1 vier um nur sieben Sekunden differierende Zeiten aufs Parkett zauberte, wurde dem mit größerer Streuung unterwegs gewesenen Thüringer Chris Gundermann eine Bestzeit zugesprochen. Wenngleich das nicht gänzlich aus der Luft gegriffen war, da der Pilot vom nunmehr 25 Jahre aktiven (Renn-)Team Sturm Zschopau Gesamtfünfter wurde, zeigte sich Jeremy Sydow ob dieser Tatsache etwas überrascht. Als klarer Gesamt- und Klassensieger zog er dennoch ein positives Fazit. "Das war für mich ein perfekter Tag. Es waren coole Prüfungen, die über den Tag immer anspruchsvoller wurden, weil der Boden wegen des vielen Regens im Vorfeld ziemlich weich war und immer tiefer wurde. Es hat sehr viel Spaß gemacht, denn es war wieder eine gute Veranstaltung", sagte der 23-Jährige anschließend.
Weitere sächsische Podestplätze
Ebenfalls in der E2 war Edward "Eddi" Hübner aus Penig unterwegs und belegte in dieser den starken dritten Platz. Da die mittlere Hubraum-Klasse quantitativ und qualitativ am stärksten besetzt und umkämpft ist, reichte es für den Routinier einen Tag nach seinem 36. Geburtstag in der Championatswertung nur zum vierten Rang. Doch damit war auch er restlos zufrieden.
Andreas Beier aus Krumhermersdorf verfehlte als Gesamt-14. und E3-Vierter das Klassen-Podest nur denkbar knapp. Fünf Plätze hinter ihm kam "Overall" der Zschopauer Pascal Sadecki ein, der allerdings mit seinem Klassenrang 3 in der internationalen Junioren-Klasse J1 sehr wohl zur Siegerehrung gerufen wurde. Klassen-Sieger wurde der Schwede Gustav Mähler.
Die weiteren Erzgebirger und Westsachsen
Die weiteren erzgebirgischen und westsächsischen Vertreter schlossen folgendermaßen ab: In der E1 wurde Kevin Nieschalk aus Pockau-Lengefeld Fünfter, Fritz Hunger aus Grünhainichen Siebenter und der jüngere der beiden Nieschalk-Brüder, Domenik aus Niederfrohna, Achter. Kurt Reichel aus Großolbersdorf schied vorzeitig aus.
In der E2 belegte Karl Weigelt aus Drebach den achten Platz, Jörg Haustein aus Mülsen den elften, Patrick Irmscher aus Erlau OT Schweikershain den 13. und Marvin Poller aus Zschopau den 15. Florian Pfefferkorn aus Penig musste ebenfalls vorzeitig die Segel streichen.
In der E3 wäre eigentlich mit Florian Görner aus Drebach OT Scharfenstein ein zweiter Sachse am Start, doch muss der wegen eines im Januar zugezogenem Kahnbeinbruchs derzeit passen. In der ebenfalls gut gefüllten Klasse J1 verfehlte Jeremy Nimmrich aus Gelenau das Podest als Vierter ebenfalls denkbar knapp.
In der für nationale Nachwuchsfahrer gedachten Klasse J2 waren nur drei Fahrer am Start, sodass Platz zwei von Arvid Meyer aus Reinsdorf und Platz drei von Niclas Leon Kallmeyer aus dem zu Großrückerswalde gehörenden Schindelbach kein großes Kunststück war. Für Arvid Meyer stand deshalb sein 37. Gesamtrang bei seinem ebenfalls ersten DEM-Lauf höher im Kurs.
Wie gehts weiter?
Das nächste Rennen steht schon in zwei Wochen auf dem Programm. Konkret am Sonntag, dem 17. März, versammelt sich dann die Enduro-Gemeinde im nordsächsischen Dahlen, was viele der sächsischen Akteure als zweites Heim-Rennen betrachten. Das Saisonfinale findet dann am Samstag, dem 19. Oktober, im deutschen Enduro-Mekka Zschopau statt.
erschienen am 03.03.2024