Verlassene Chemnitzer Plätze und Orte durch Kunst neu entdecken - dafür steht seit vielen Jahren das Kulturfestival "Begehungen". Wurde im vergangenen Jahr eine alte Kaufhalle im Heckert-Gebiet für vier Tage zur Kunst-Oase, so soll es in diesem Sommer der alte Güterbahnhof in Altendorf sein, der kreativ aus dem Dornröschenschlaf geweckt wird. Unter dem Titel "Leerzeit" soll die 18. Auflage des Chemnitzer Kunstfestivals vom 12. bis zum 15. August über die Bühne gehen. Der leerstehende Bahnhof soll dabei als Symbolbild für die Leerzeit stehen, in der wir uns alle aktuell befinden. Die Bahnstation wurde gemeinsam mit der Industriebahn Küchwald-Obergrüna 1903 in Betrieb genommen. Sie war als Drehkreuz für die im Norden der Stadt angesiedelten Fabriken von zentraler Bedeutung. Der Bahnverkehr auf dieser Strecke wurde 2003 - genau 100 Jahre nach seinem Start - endgültig eingestellt. Die Gleisanlagen sind bis auf einige Reststücke abgebaut, und nur noch wenige Fragmente erinnern an die ursprüngliche Bestimmung des Ortes. Die seit Jahren leerstehende Lagerhalle soll das Zentrum des diesjährigen Festivals sein.
Bewerbung bis zum 10. Mai
Bis zum 10. Mai können sich jetzt Künstler mit ihren Ideen für Exponate, Performances oder Residenzprojekte unter www.begehungen-chemnitz.de bewerben. Auch in diesem Jahr erhalten von der Jury ausgewählte Residenzkünstler neben Unterkunft und Budget die Möglichkeit, sich einen Monat lang mit dem Ort und dem Thema künstlerisch auseinanderzusetzen.
erschienen am 19.04.2021