Chemnitz. Werkstätten, Ateliers, Musikräume, Ausstellungs- und Veranstaltungsflächen, Urban Gardening - das Gelände der alten Stadtwirtschaft auf dem Sonnenberg könnte bald zu einem schicken und zukunftsweisenden Kreativhof werden. Das bisher eher graue und unscheinbare Betriebsgelände zwischen Augustusburger Straße, Zietenstraße, Jakobstraße und Schüffnerstraße umfasst etwa 10.000 Quadratmeter, wurde um 1923 erbaut und ist ein geschlossenes Areal. Jetzt soll es nach außen hin sichtbar gemacht werden, die Öffentlichkeit zur Entdeckung und zum Verweilen eingeladen werden. Die Stadträte gaben in ihrer Sitzung in dieser Woche grünes Licht für die Grundidee. Sie soll nicht zuletzt als Beitrag zur Kulturhauptstadt 2025 verstanden werden.
Für eben jenen Kreativhof erhält Chemnitz zudem Geld vom Bund: Das Konzept gehört zu 24 deutschen Projekten, die für zukunftsweisende Stadtentwicklung mit insgesamt rund 75 Millionen Euro gefördert werden. Auf die Förderung hatten sich 98 Städte und Gemeinden aus der ganzen Bundesrepublik beworben. Knapp 660.000 Euro sollen in die alte Stadtwirtschaft Chemnitz fließen. Von den Innovationen für zukunftsweisende Stadtentwicklung könnten dabei nicht nur die geförderten Städte selbst profitieren, sondern alle Bürger: Die Projekte sollen zeigen, wie Innenstädte und Wohnquartiere mit Leben erfüllt werden.
Leben gibt es allerdings jetzt schon auf dem Areal der alten Stadtwirtschaft. Neben einer Autowerkstatt finden sich zum Beispiel eine Schreib- und Druckwerkstatt, ein Theaterbüro und ein Puppenbauer. Die Stadt und vor allem der Branchenverband "Kreatives Chemnitz" hatten in der Vergangenheit die Belebung, in erster Linie mit Künstlern und Kreativen, gefördert. Wie der Stadtrat am Mittwoch beschloss, sollen künftig Gespräche mit derzeitigen Mietern und Gewerbetreibenden geführt werden.