Chemnitz. "C the Diversity - Bunte Stühle für Vielfalt" rief Menschen seit März 2024 aus Chemnitz dazu auf, Stühle zu spenden, bunt zu gestalten und noch wichtiger: Foto- und Videobotschaften gegen Rassismus, Ausgrenzung und Menschenfeindlichkeit aufzunehmen und sich für die Werte der Demokratie und Vielfalt einzusetzen.
Kreativität für ein gutes Anliegen: Stühle gestalten für Demokratie und Vielfalt
Es haben sich bereits unterschiedlichste Einrichtungen, von Vereinen und Initiativen, über Institutionen und Vereinigungen, Schulsozialarbeit, bis hin zu Unternehmen daran beteiligt. Nun steht noch eine Veranstaltung mit dem namhaften Einrichtungshaus IKEA an. Die IKEA Niederlassung in Chemnitz spendet hierfür nicht nur Stühle und Gestaltungsmaterialien - zusätzlich geben sie den Bunten Stühlen für Vielfalt eine Bühne: Am 21.09. von 11 bis 15 Uhr sind alle Menschen auf das obere Parkdeck im Neefepark eingeladen, die gesponserten Stühle kreativ zu gestalten, sowie vor Ort Statements aufzunehmen. "Ein solches Projekt muss unbedingt unterstützt werden. Es soll ein Zeichen gesetzt werden für die Wichtigkeit von Demokratie und Vielfalt. Vielfalt ohne die wir bald nicht mehr funktionieren werden. Es ist unabdingbar, nicht länger weg zu sehen, sich dafür zu bekennen und Menschen, die Unterstützung brauchen, zu stärken, zu fördern und sich im Ernstfall vor sie zu stellen.", sagt Maria Kramer, Mitarbeiterin im Diversitymanagement von IKEA Chemnitz.
Höhepunkt der Aktion: Finale am Nationalen Tag des Flüchtlings
Den Höhepunkt und gleichzeitig das Finale findet die Aktion dann am 27. September von 14 bis 18 Uhr auf dem Neumarkt im Rahmen des Nationalen Tag des Flüchtlings. Dort können alle - wahrscheinlich mehr als 200 - bunten Stühle, sowie ca. 150 Statements auf Plakaten und eine Gesamtpräsentation der Aktion bestaunt werden. Zu diesem Anlass wird es außerdem ein begleitendes Kulturprogramm sowie Reden von geflüchteten Menschen und Aktiven der Stadtgesellschaft geben.
Einladung zur Vielfalt: "C the Diversity" in Chemnitz
Die Aktion "C the Diversity - Bunte Stühle für Vielfalt" wurde gemeinsam mit der Migrationsbeauftragten der Stadt Chemnitz und dem Projekt Comparti (AGIUA e. V. Migrationssozial- und Jugendarbeit) durch das Projekt Stadtteilpiloten (Neue Arbeit Chemnitz e. V.) entwickelt. Gefördert wird diese über den Lokalen Aktionsplan für Demokratie, Toleranz und für ein weltoffenes Chemnitz. Neben der Durchführung von Aktionstagen wie mit der IKEA Niederlassung Chemnitz wurden zudem Bunte Stühle im öffentlichen Raum installiert, die Menschen "im Vorbeigehen" zur Teilnahme eingeladen haben. Jeder gestaltete Stuhl und jede Person mit ihrer Botschaft repräsentiert die Vielfalt unserer Gesellschaft und steht für das Engagement für ein respektvolles, demokratisches und friedliches Zusammenleben. Die aufgenommenen Botschaften wurden sukzessive über das Instagram-Profil @bunte_stuehle_chemnitz veröffentlicht und können dort auch weiterhin angesehen werden.
Weitere Informationen zur Aktion
Weitere Informationen zur Aktion und noch anstehenden Terminen sind zu finden auf der Website der Stadtteilpiloten und über das Instagram-Profil @bunte_stuehle_chemnitz.
Hintergründe der Aktion
Seit vielen Jahren arbeiten die Initiatoren der Aktion mit marginalisierten Zielgruppen und durch aufsuchende soziale Arbeit gleichzeitig mit einem Querschnitt der Bevölkerung in Chemnitz. Dabei sind immer wieder zunehmende Verunsicherung, insbesondere alteingesessener Chemnitzer wahrzunehmen, meist in Zusammenhang mit persönlichen Unzufriedenheiten, Existenzängsten, aber auch fehlender Information bzw. Fehlinformation. Daraus keimen oftmals Vorurteile, Intoleranz und Ablehnung bestimmter Gruppen. Neben dem direkten Dialog und Möglichkeiten der Begegnung, braucht es immer wieder ein klares Bekenntnis zu demokratischen Werten und Menschenrechten, neben politischer auch auf alltäglicher Ebene - sei es in öffentlichen Einrichtungen, beim Einkauf, im eigenen Unternehmen oder in Freizeit und Vereinsleben. Diese klare Positionierung, repräsentiert durch eine Mehrheit der Bevölkerung, kann menschenverachtenden und diskriminierenden Tendenzen entgegenwirken und (gedankliche) Räume besetzen.