OT Zentrum. Am Samstag wird der neue Chemnitzer Bärenbrunnen im Getreidemarkt/Ecke Börnichsgasse ab 13 Uhr feierlich enthüllt. Mit dabei sind Baubürgermeister Michael Stötzer, der Künstler Jochen Müller, Initiator Sandro Schmalfuß sowie weitere Projektbeteiligte. Ein kleines Kulturprogramm - mit Jazz vom Carl Wittig Trio und Dudelsackklängen vom Highland Piper Mathew McKelvie - wird die Einweihung musikalisch umrahmen.
Jahrzehntelang ein beliebtes Original
Das Wasserspiel mit drei Bärenkindern entwickelte sich über die Jahrzehnte zu einem beliebten Original der Stadt. Die Plastik der drei Bärenkinder, ursprünglich ein Werk des Bildhauers Otto Pilz aus Dresden, stand von 1914 bis etwa 1960 an der Brückenstraße, Ecke heutige Straße der Nationen. Mit dem Neubau der Karl-Marx-Städter Innenstadt bekam der Bärenbrunnen um 1960 ein neues Brunnenbecken aus Porphyr und einen neuen Standort vor dem "Sporthochhaus" an der heutigen Theaterstraße. Im Jahr 2000 wurde die Bärenplastik gestohlen, die verbleibende Brunnenschale ist danach abgebaut und eingelagert worden. Der Quedlinburger Metallbildhauer Jochen Müller hat die drei Bärenkinder im vergangenen Jahr neu gegossen.
Historische Aufnahmen als Grundlage
Ermöglicht wurde das mithilfe vieler Spenderinnen und Spendern sowie dem Chemnitzer Sandro Schmalfuß, der sich seit 2014 für den Wiederaufbau des Chemnitzer Bärenbrunnens engagierte. In seiner Sammlung historischer Fotografien und Schmalfilme aus Chemnitz und Karl-Marx-Stadt, die Sandro Schmalfuß für das Filmarchiv Chemnitz angelegt hatte, fanden sich auch drei Schmalfilmaufnahmen aus den Jahren 1958 und 1969 sowie eine Reihe von Fotografien und Dias, die den Bärenbrunnen und die verlorene Plastik im Detail zeigen. Seine Idee war es, anhand dieser historischen Aufnahmen die Bären-Plastik neu zu modellieren und den Bärenbrunnen wieder in der Innenstadt aufstellen zu lassen.
erschienen am 02.11.2023