Kommenden Mittwoch werden an elf verschiedenen Orten in Chemnitz weitere Stolpersteine verlegt. Mit den 24 neuen kleinen Messingtafeln, die in den Gehweg eingelassen werden, erinnern dann insgesamt mehr als 300 Stolpersteine in der Stadt an Schicksale von Menschen in der NS-Zeit. Sie wurden während des nationalsozialistischen Regimes verfolgt, deportiert, ermordet oder in den Tod getrieben wurden. Die Messingtafeln geben Auskunft über die wichtigsten Lebensdaten und markieren die letzte Wohn- oder Wirkungsstätte dieser Menschen.
Patenschaften übernehmen Finanzierung der Gedenksteine
In diesem Jahr werden auf diese Weise jüdische, politische sowie "Euthanasie"-Opfer geehrt. Auftakt ist 9 Uhr mit dem Stolperstein für Nathanael Siegfried Lässig an der Brauhausstraße 19. Die meisten Stolpersteine werden anschließend an der Reichenhainer Straße 8 (ab 9.40 Uhr) und an der Agricolastraße 9 (ab 10.50 Uhr) verlegt. Familienangehörige - unter anderem aus den USA - engagierte Bürger, Vereine sowie Schülerinnen und Schüler aus drei Chemnitzer Schulen übernehmen mit der Patenschaft für die Gedenksteine deren Finanzierung.
Projekt wurde 1993 ins Leben gerufen
Das weltweite Projekt wurde 1993 vom Kölner Künstler Gunter Demnig ins Leben gerufen. Seit 2007 ehrt auch die Stadt Chemnitz mit Stolpersteinen ehemalige Mitbürgerinnen und Mitbürger, die Opfer des Nationalsozialismus wurden. Um die Koordinierung des Projektes kümmert sich die AG Stolpersteine unter Leitung der Stadt Chemnitz. Mehr Informationen und eine Übersicht über alle bisher verlegten Stolpersteine gibt es hier. (Unsere Stadt/ Geschichte/Stolpersteine).
erschienen am 11.06.2023