Weihnachten stand nach zwei Jahren Coronapause endlich wieder im Zeichen der düsteren Musik. Das legendäre "Dark Storm" Festival hielt am 25. Dezember zum 24. Mal in der Stadthalle Einzug. Fans der "schwarzen Szene" fanden sich mit ihren Lieblingsbands in Chemnitz ein. Auf zwei Bühnen sollten sich zwölf Bands der Gothicszene präsentieren. Musikalisch bewegt sich das "Dark Storm" zwischen EBM, Industrial, Dark Rock und diversen Mixgenren.
Sogar She Past Away aus der Türkei dabei
Eröffnet wurde das schwarze Treiben gegen 16.30 Uhr mit Haujobb, gefolgt von Beyond Obsession und Seelennacht. Als die Rocker von Heldmaschine die große Bühne betraten jubelten die Fans, denn die Band ist für ihre Special Effects bekannt. Auch diesmal gab es Lichtoutfits, Laser und vieles mehr zu bieten. Mit Torul wurde es etwas elektronischer im kleinen Saal der Stadthalle. Viele Fans freuten sich auf She Past Away aus der Türkei, die vor allem im 80s Wave und Postpunk angesiedelt sind.
Die Baustelle ist eröffnet
Zeitgleich wurde der kleine Saal zur Baustelle der Patenbrigade: Wolff erklärt. Hier wurde es ganz verrückt, da die Berliner dafür bekannt sind, Elektro textlich mit Baustellenelementen sowie mit Specials auf der Bühne zu vereinen. Auch das Biertrinken spielt dabei eine Rolle und auch dem ein oder anderen im Publikum wurde das flüssige Gold durch ein Abflussrohr verabreicht. Die Stimmung war grandios.
Suicide Commando und Faderhead sind größen der Szene
Wer nicht genug von elektronischen Klängen bekam, der konnte im großen Saal nun Suicide Commando, das belgische Musikprojekt um Johan Van Roy, genießen. Industrial und Aggrotech wurden hier inhaliert. Sehr beliebt in der Gothicszene sind auch Faderhead, die gegen 21.30 Uhr im kleinen Saal auftraten und die Fans begeisterten. Als Verstärkung holte sich Sami Mark Yahya den bekannten Musiker Elliot Berlin mit nach Chemnitz.
Mono Inc. mit zwei Live-Weltpremieren
Um 21.45 Uhr wurde es rockig im großen Saal der Stadthalle. Nach etwa acht Jahren kehrten Mono Inc. auf die Bühne des dunklen Sturms zurück. Sie hatten eine Menge für die Fans mit ihm Gepräck. Neben übermäßig viel geiler Pyroshow gab es ein paar Akustikmelodien von Sänger Martin Engler zum Fest. Die ganze Halle stimmte in "Halleluja" ein. Außerdem brachte die Band zwei Songs des 2023 erscheinenden neuen Albums mit und spielte deren Livepremiere, darunter "Lieb Mich" und "At The End of The Rainbow". Gänsehaut gab es am Ende als das ganze Publikum bei "Children of The Dark" einen eigenen Chor formte.
And One als Headliner des Abends
Absolute Body Control schloss den E-Floor am späten Abend, bevor dann Headliner And One, die kurzfristig für VNV Nation einsprangen, die Stadthalle zum Beben brachte. And One wurden 1988 in Berlin gegründet und sind seitdem mit ihrem Synthie-Pop auf Deutschlands Bühnen und vor allem in der dunklen Szene unterwegs. Es war ein gelungenes Festival und die Gäste freuen sich bereits auf nächstes Jahr, wo man vielleicht ein kleines Jubiläum erwarten kann.