Chemnitz. Am 5. März jährt sich zum 79. Mal die Bombardierung und Zerstörung von Chemnitz im Zweiten Weltkrieg. Der diesjährige 23. Chemnitzer Friedenstag nimmt dieses Ereignis zum Anlass, um an die Opfer des Krieges zu erinnern und gleichzeitig ein starkes Zeichen für Frieden, Demokratie und Weltoffenheit zu setzen.
Vielfältiges Programm am Friedenstag
Zahlreiche Akteurinnen und Akteure aus Chemnitz und der Umgebung gestalten den Friedenstag mit einem vielfältigen Programm. Gedenkveranstaltungen, Lesungen, Ausstellungen und Friedensgebete laden dazu ein, innezuhalten, die Schrecken des Krieges zu reflektieren und die Bedeutung von Frieden in der heutigen Zeit zu begreifen.
Beginn: traditionelle Gedenkveranstaltung
10 Uhr beginnt der Chemnitzer Friedenstag am 5. März mit der traditionellen Gedenkveranstaltung auf dem Städtischen Friedhof. Am Mahnmal für die Opfer der Bombardierung der Stadt Chemnitz wird ein Kranz niedergelegt.
Programm auf dem Neumarkt
Ab 11 Uhr beginnen die Aktionen auf dem Neumarkt. Am Friedenskreuz können die Chemnitzerinnen und Chemnitzer um Friedenswünsche bitten. Das Kreuz wurde von den Werkstätten der Städtischen Theater neugestaltet.
11 Uhr, Demokratiestützpunkt Chemnitz: "Was ist Demokratie?". Alle sprechen über die Gefährdung der Demokratie. Aber was verstehen wir unter Demokratie? Was braucht es für ein demokratisches Zusammenleben? Eine Umfrage unter den Besuchern und Besucherinnen des Chemnitzer Friedenstages. Projekt des Bürgervereins FUER CHEMNITZ e. V. und der Arbeitsgruppe Chemnitzer Friedenstag, in Zusammenarbeit mit der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 gGmbH. Gefördert aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, des Freistaates Sachsen und der Stadt Chemnitz.
Ab 11 Uhr sind zudem vier Ausstellungen auf dem Neumarkt zu sehen: "Hibakusha Weltweit" - Gesundheits- und Umweltfolgen der "Nuklearen Kette" "Kindertransporte" - Raus aus Nazideutschland "Partnerschaften in Krisenzeiten" - Stadt Chemnitz "Finde deinen Weg!" - Präsentation von Illustrationen zu Werken von Stefan Heym.
Ab 15 Uhr findet eine Malaktion für Kinder zum Thema "Wieviel Frieden braucht ein Kind" statt. Die Aktion wird von Peter Fiebig mit Unterstützung des Kreativzentrums vom KJF e. V. organisiert.
Im Stadtverordnetensaal des Rathauses werden um 14, 15, 16 und 17 Uhr die Filme von Chemnitzer Zeitzeugen, die den Bombenangriff am 5. März 1945 auf Chemnitz erlebt haben, gezeigt.
17 Uhr beginnen an sechs Ausgangspunkten die Friedenswege zum Neumarkt: Jüdische Gemeinde Chemnitz, Synagoge Stollberger Straße 28; Islamischer kultureller Verein in Chemnitz e. V., Moschee Solbrigstraße 22a; Propsteikirche St. Johannes Nepomuk, Hohe Straße 1; Friedenskirche, Kaßbergstraße 30; St. Petrikirche, Theaterplatz und bereits 16.30 Uhr am Ausgangspunkt Haus der Gewerkschaften - DGB Chemnitz, Augustusburger Straße 33.
17.30 Uhr erklingen auf dem Carillon "Die Chemnitzer Friedensglocken", gespielt von Franzpeter Uhlig.
Programm auf der Bühne
17.30 Uhr werden die Friedensläufer der Laufaktion des Lauf-KulTour e. und des Stadtsportbundes Chemnitz e. V. verabschiedet. Die 12,5 Kilometer lange Strecke soll eine Kerze als Symbol für den Frieden bilden. Umkleide- und Abstellmöglichkeiten wird es im Rathaus geben.
17.40 Uhr werden die Friedensbanner von Chemnitzer Schulen aus dem Kunstprojekt der Aktion © präsentiert. Diese werden von den Schülerinnen und Schüler selbst vorgestellt. Von allen Bannern gibt es Lesezeichen zum Mitnehmen.
18 Uhr beginnt die Hauptveranstaltung auf dem Neumarkt unter dem Titel "Menschenkinder". Oberbürgermeister Sven Schulze gedenkt gemeinsam mit allen Anwesenden der Opfer früherer und heutiger Kriege. Der Junge Chor der Städtischen Musikschule Chemnitz (unter Leitung von Tina Pulst und Anke Schneider), Henrik Lehmann (Klavier), Hannes Malkowksi (Cachon), Cornelia Blaudeck (Carillon) sowie der TheaterJugendClub Chemnitz gestalten das künstlerische Programm, organisiert von der Arbeitsgruppe Chemnitzer Friedenstag.
21 Uhr findet der Tag am Friedenskreuz unter dem Glockengeläut der Chemnitzer Kirchenglocken seinen Abschluss. Musikalische Begleitung durch die Singakademie Chemnitz.
Programm in der Stadtkirche St. Jacobi
11 Uhr wird die Stadtkirche St. Jakobi, Jakobikirchplatz 1, geöffnet: Fokus auf die Bronzeplastik "Torso & Stahlhelm II (Die Betrogenen)" (2022) von Erik Neukirchner in seiner aktuellen Ausstellung "Bekenntnisse" (zu sehen vom 29. Februar bis 14. April).
Von 15 bis 17.30 Uhr wird zu einer Präsentation von Gedichten und eines musikalischen Programms in der Stadtkirche St. Jakobi eingeladen.
15 Uhr geben die jungen Sängerinnen und Sänger aus der Gesangsklasse von Tina Pulst von der Städtischen Musikschule ihr Konzert.
16 Uhr, tritt das Ensemble "100 Mozartkinder" der Sächsischen Mozart-Gesellschaft e. V. unter der Leitung seiner Mentorinnen und Mentoren Mathis Stendike, Magda Roznicka und Emi Suzuki auf.
17 Uhr kann man einem Konzert der StreichHölzer der Städtischen Musikschule unter der Leitung von Andreas Winkler lauschen. Zwischen den musikalischen Programmpunkten sind Lesungen der Initiative Omas gegen Rechts und der Jungen Gemeinde Jakobi-Kreuz geplant.
20 Uhr beginnt in der Stadtkirche St. Jakobi der Ökumenische Friedensgottesdienst unter dem Titel "Menschenkinder". Predigt: Bettina Westfeld, Präsidentin der Landessynode der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens. Bereits 19.30 Uhr gibt es ein einleitendes Interview mit ihr.
Programm im TIETZ
Von 13 bis 14.30 und von 15 bis 16.30 Uhr, werden im TIETZ, auf der Bühne im Foyer, Friedenslesungen unter dem Titel "Lesen & Lesen Lassen - Eigenes und Fremdes" stattfinden. Es können selbst Texte mitgebracht und vorgetragen werden. Die Reihenfolge des Lesens wird per Los ermittelt. Die maximale Lesedauer beträgt sieben Minuten. Eine Voranmeldung ist nicht nötig. Peter Piek übernimmt die musikalische Gestaltung, moderiert wird die Veranstaltung von Ulrike Brummert und Uwe Hastreiter. Die Friedenslesungen sind eine Kooperation der Stadtbibliothek Chemnitz und der Formation Ent_Rüstet.
Programm an weiteren Orten in Chemnitz
Von 14.30 bis 17.30 Uhr sind Kinder und Jugendliche von sieben bis 17 Jahren in die Buchhandlung Universitas, Reichenhainer Straße 55, eingeladen, Texte zum Thema "Ich bin weil du bist - Ist gewaltfreie Kommunikation ein Menschenrecht?" zu diskutieren sowie selbst zu schreiben und vorzulesen. Mitveranstalter ist der DRK Jugendclub "Club95" Chemnitz-Röhrsdorf, mit künstlerischen Arbeiten in einer Schaufensterausstellung.
Von 15 bis 16.30 Uhr sind alle Interessierten zu einem Vortrag unter dem Titel "Wie die Lämmer zur Schlachtbank? - Jüdischer Widerstand und Selbstbehauptung in Sachsen 1933-1945" in das Bürgerhaus City, Rosenhof 18, eingeladen. Referent Bertram Seidel stellt aktuelle Forschungsergebnisse der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes vor.
Die Moderation übernimmt Enrico Hilbert. Die Veranstaltung wird gefördert durch die Monom-Stiftung und ist gemeinsam organisiert vom Bund der Antifaschisten Chemnitz (VVN-BdA) und dem Bürgerhaus City e. V.
In der Innenstadt sind außerdem weitere Veranstaltungen von verschiedenen Akteurinnen und Akteuren geplant.
Weitere Aktualisierungen zum Chemnitzer Friedenstag sowie Informationen zum Rahmenprogramm.
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