Ende gut, alles gut: Auf insgesamt fünf Paletten gestapelt wurden am Montag rund 100 Instrumente von einer Spedition bei der Chemnitzer Firma Meisterinstrumente Kroning abgeholt und zum Flughafen Frankfurt/Main gebracht. Dort werden sie in den nächsten Tagen in ein Flugzeug verladen, was sich auf den Weg nach Uganda machen wird.
Idee bereits zwei Jahre alt
Schon vor zwei Jahren hatte Anna Kroning die Idee, Musikinstrumente für eine Jugendbrassband in Uganda zu spenden, die zur Hilfsorganisation "Delight Foundation Africa" gehört. Diese kümmert sich um Waisenkinder sowie Kinder aus schwierigen Familienverhältnissen. "Durch die Musik erfahren die Kinder Anerkennung und finden neue Freunde", erklärt Anna Kroning. Das Geld, was durch Buchungen der Band eingenommen wird, kommt wiederum der Hilfsorganisation zugute. "Aktuell müssen sich mehrere Kinder ein Instrument teilen, da nicht genügend zur Verfügung stehen", sagt die 33-Jährige, die einst in den sozialen Medien auf die Gruppe aufmerksam wurde.
100 gespendete Instrumente
"Nachdem sie die Idee bekam, war sie auf der Suche nach einem Verein, um Spendenquittungen ausstellen und Fördermittel beantragen zu können. Dabei waren wir gerne behilflich", sagt Stefan Berghold, der Vorsitzende des Feuerwehrmusikzugs Neukirchen-Adorf. Innerhalb eines halben Jahres bekamen sie rund 100 Instrumente gespendet. "Wir haben sie entgegengenommen, durchgecheckt und auch repariert. Im Schnitt investierten wir zwei Stunden Zeit in jedes Instrument", berichtet Bernhard Kroning, der Inhaber der Firma Meisterinstrumente Kroning. Vor etwa einem Jahr waren sie damit fertig und lagerten alle Instrumente zunächst im Keller ein. Seitdem sammelten sie Spenden, um den Transport zu finanzieren. 19 Personen, zwei Firmen und zwei Institutionen, der Posaunenchor der Kirchgemeinde Oelsnitz/Erzgebirge und die Jacobikreuzkirchgemeinde Chemnitz, spendeten insgesamt knapp 11.000 Euro. Außerdem nahmen sie 500 Euro durch ein Benefizkonzert ein.
Vierstellige Flugkosten
Der Flug kostet insgesamt 5245 Euro und wird von "Engagement Global" gefördert. Für den Transport zum und vom Flughafen sowie für Genehmigungen und Zölle werden weitere mehrere tausend Euro fällig. "Die genaue Höhe der Kosten ist noch nicht abschätzbar, da der Zoll erst vor Ort entscheidet, welche Summe wir für die Einfuhr aufbringen müssen", sagt Anna Kroning. Nach der Landung in Entebbe in Uganda werden die Instrumente von der Hilfsorganisation mit einem Transporter abgeholt.
Im Juli möchte Anna Kroning zusammen mit einer Sächsischen Ministerdelegation selbst in das afrikanische Land reisen. "Vor Ort kann ich die Instrumente noch einmal durchchecken und freue mich darauf, die Jugendbrassband auch endlich mal live zu erleben", sagt die 33-Jährige, die obendrein auch Workshops während ihrer Reise plant. Sollten Spendengelder übrig bleiben, möchte sie zudem schauen, wie diese noch eingesetzt werden könnten.
Zahlreiche unterstützende Personen
Durch die Aktion erkundigten sich bei ihr zahlreiche Personen nach weiteren Unterstützungsmöglichkeiten. Im September 2021 gründete sie deshalb einen eigenen Verein namens Omwana, was auf der Sprache Luganda "Kind" bedeutet. Mit diesem Verein möchte sie zukünftig gerne weitere Hilfsorganisationen in Uganda unterstützen.
erschienen am 15.03.2023