Capy-Krimi Vol. 32: Die Farbe

Capyversum Wer war der Täter in Capys neuem Fall?

"Leisnig, nicht Leipzig!", rief ich zum dritten Mal meiner Freundin zu, die angeblich immer "Leipzig" und nicht "Leisnig" verstanden und sich schon zweimal auf einen Tag in der Buchmessestadt gefreut hatte. Weil sie überhaupt nicht mehr aufhören wollte, mich falsch zu verstehen, schlug ich ihr einen richtigen Kompromiss vor: "Wir fahren gemeinsam nach Leisnig, du leihst dir im Stiefelmuseum auf der Burg Mildenstein den Leisniger Riesenstiefel aus und läufst damit nach Leipzig. Das sind ja nur ungefähr fünfzig Kilometer und du kannst sogar die Autobahn A14 nehmen. In Stiefeln siehst du doch immer so super aus!"

Es hat nicht ganz funktioniert, denn meine Freundin zeigte mir ein fliegendes Tier mit Flügeln und rief beleidigt ihre Freundin an. Und ich war dann allein in Leipzig, nein, also in Leisnig. Allein blieb ich aber nicht lange, den schon bald war eine Dose Farbe bei mir, über die ich stolperte, als ich eine Abkürzung durch ein Nadelwaldstück nehmen wollte.

"Du gehörst an die Wand und nicht in den Wald!", erklärte ich der wabbeligen Masse in dem Behälter. "Aber ich kann dich nicht mit nach Hause nehmen, weil meine Freundin Angst hätte, sich mit einem so giftigen Grün zu vergiften!" Das Nadelwäldchen lag auf der einen Seite des Weges zwischen einem großen Stein an dem einen und keinem großen Stein an dem anderen Ende, also gar keinem Stein, es lag in Blickrichtung zu dem keinen Stein auf der linken Seite des Weges. Gegenüber bemerkte ich ein Laubwäldchen.

"Die darfst du aber nicht in den Wald werfen!", erfuhr ich von einer Joggerin, die weniger schwitzte als ich, der ich die blecherne Büchse trug. Nachdem wir das Missverständnis geklärt hatten, erzählte sie mir, dass sie beim Laufen in Richtung Stein einen seltsamen Mann aus dem Wald links kommen sah und beim Gegenlauf in die Gegenrichtung eine merkwürdige Frau aus dem dann ebenfalls linken Wald. Einen davon mit der deftigen Dose hatte sie aber nicht beobachtet …

Wisst ihr, wer der nach der Tat wirklich farblose Täter war?

 

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