Er war einst an der Spitze der deutschen Comedy, nur um dann tiefer zu fallen als irgendein anderer Comedian in Deutschland. Die Rede ist von Luke Mockridge, der im Jahr 2021 einen schlimmen Shitstorm nach einer Podcastfolge seiner Ex-Freundin Ines Anioli, in der sie ihm eine versuchten Vergewaltigung ohne Namen zu nennen zum Vorwurf machte, erlitt. Er bekam Drohungen und wurde gecancelt. Dieses Thema zog sich so weit, dass sich sämtliche Medienpartner von Luke trennten und er lange Zeit in Therapie ging, da die Welle des Hasses in ungeahnte Dimensionen überschwappte. Noch heute, nachdem er sich zurück auf die Bühne kämpft, demonstrieren Leute regelmäßig vor seinen Shows.
Lena Meyer-Landrut Grund der Trennung
Vor nun rund zwei Wochen veröffentlichte Star-Anwalt Alexander Stevens sein neues Buch "Falsch verdächtigt", indem er bekannte Fälle noch einmal angesehen hat. Stevens hat auch den Fall Mockridge auseinander gepuzzlet. Er selbst war zu keiner Zeit in einem Strafprozess zum Thema eingespannt, hatte aber im Nachhinein Akteneinsicht beantragt und so die Details zum Fall erhalten und dargelegt. Dazu ist zu erwähnen, dass es nie ein Gerichtsverfahren für Luke Mockridge gab, da die Anklage fallengelassen wurde. Dies ergibt sich, da es zu viele Gegenbeweise aus Seiten des Angeklagten gab.
So kam es zur Wendung im Fall Mockridge. Der Comedian kämpft sich seit geraumer Zeit wieder mit seiner "Trippy" Tour auf die Bühne und plant auch sein TV-Comback, immerhin war er früher eines der Gesichter von Sat1. Er selbst verlor so gut wie kein Wort zum Vorwurf seiner Ex-Freundin in der Öffentlichkeit, wohingegen sich viele Menschen, auch berühmte andere Comedians, hinter Anioli versammelten und "Konsequenzen für Mockridge" forderten.
Joyce Ilg widmet dem Thema eine ganze Podcastfolge
Seit der Buchveröffentlichung haben sich erstmals Freunde von Luke Mockridge, die Comedians Oliver Pocher und Joyce Ilg zu Wort gemeldet und einige der Details aus dem Buch bestätigt. Joyce veröffentlichte am Montag einen neuen einstündigen Videopodcast auf Youtube mit dem Titel "Was ich NIE über den Fall LUKE & Ines SAGEN konnte". Man kann das Video auch als Podcastfolge auf Spotify hören, denn Joyce und Chris Halb12 haben den Podcast namens "Hätte ich das mal früher gewusst".
Ines Anioli soll Lukes Wohnung verwüstet haben
In besagtem Video gibt Joyce viele Backgroundinformationen aus jener Zeit wieder. So bestätigt sie, dass es sich um eine toxische Beziehung zwischen Luke und Ines gehandelt hatte. Auslöser der Trennung der beiden soll ein Fremdflirt von Luke Mockridge mit Sängerin Lena Meyer-Landrut gewesen sein. Als Ines davon Wind bekam, soll sie Lukes Wohnung in seiner Abwesenheit verwüstet haben. Man spricht von angezündeten Dingen in der Badewanne, von zerkratzen und zerstörten Kinderfotos und Erinnerungen. Auch Oliver Pocher bespricht diese Situation in seinem Podcast "Die Pochers" und bestätigt das. Es soll ein Video geben, was die Verwüstung zeigt. Die Wohnung soll danach unbewohnbar gewesen sein. Nach dieser Aktion soll Anioli Mockridge eine Nachricht gesendet haben, in der sie androhte, dass er es ihr so leicht machen würde, ihre nächsten Schritte zu planen. Als Handlung danach kam Aniolis Podcastfolge heraus, in der sie von versuchter Vergewaltigung in ihrer letzten Beziehung sprach und der Stein kam ins Rollen.
Handelte eine Frau hier aus Rachsucht und hatte ihre Gefühle nicht unter Kontrolle? Wollte sie ihrem Ex eine auswischen und hat nicht mit den Folgen der Öffentlichkeit gerechnet und diese unterschätzt? Immerhin erhielten Mockridge, Pocher und Joyce sogar eines Nachts dieselbe Bombendrohung. Viele User fragen sich, warum Luke Mockridge nicht einfach Klartext damals gesprochen hat. Joyce beantwortet im Video die Frage, er wollte Ines nicht genau demselben Hass aussetzen, der ihm entgegengeschlagen ist.
Die Macht der Öffentlichkeit
Fakt ist, dass Ines Anioli mit ihren Taten über die Stränge geschlagen hat und dadurch ihre Glaubwürdigkeit Kratzer erlitt. Immerhin beschreibt der Anwalt in seinem Buch, dass es Beweise für verschiedene Taten ihrerseits gibt. Letzten Endes weiß niemand außer Ines Anioli und Luke Mockridge, was in jener Nacht und im Vorfeld wirklich in der Beziehung passiert ist. Ob Luke wirklich versucht hat, Ines zu vergewaltigen, aber rechtzeitig von seinem Plan abgelassen hat, wie sie es schilderte, können nur die beiden wissen. Es kann passiert sein, muss aber nicht. Der Spruch "Im Zweifel für den Angeklagten" hat sich für Luke Mockridge in der Vergangenheit als Seifenblase herausgestellt, zumindest haben ihn Menschen im Netz, auch durch Fake-News als Vergewaltiger hingestellt. Dazu hat auch der Spiegel-Artikel beigetragen, der dann verboten wurde. Auch hierzu äußert sich Joyce, da man auch sie versucht habe zu einer Negativaussage gegen Luke zu motivieren. Joyce gab bekannt, dass Luke sogar Suizidgedanken geäußert haben sollte in der schweren Zeit.
Wieder einmal sieht man, was passiert, wenn sich Menschen im Internet und in den Medien eine Meinung über eine Sache bilden, ohne beide Seiten je angehört zu haben. Heutzutage werden Menschen viel zu schnell angeprangert und gecancelt. Ähnliches passierte auch im Fall Marteria, Till Lindemann und Monchi (Feine Sahne Fischfilet).
Luke ging definitiv 2021 als Verlierer aus der Sache, doch nun scheint sich das Blatt zu wenden...
erschienen am 15.08.2023