Kurz nach der Jahrtausendwende stiegen Linkin Park binnen kürzester Zeit in die erste Liga der Rockbands auf. Die Band lebte zu großen Teilen auch von der Strahlkraft ihres Frontmannes Chester Bennington, der 2017 mit nur 41 Jahren starb. Seit seinem Tod war es still um die Gruppe geworden. Letzte Woche meldeten sich Linkin Park überraschend zurück: Sie gaben ein einstündiges Konzert, das live auf Social Media übertragen wurde und stellten dabei ihre neue Frontfrau Emily Armstrong (38), einst Sängerin der Band Dead Sara, vor. Die Entscheidung, in neuer Besetzung weiterzumachen, wurde nicht von allen Fans positiv aufgenommen. Jetzt meldete sich Jaime Bennington (28), der Sohn des ehemaligen Frontmannes, zu Wort und kritisierte die Band scharf.

Auf Instagram schreibt Bennington, dass das Comeback mit Armstrong als Sängerin, "das Leben und das Vermächtnis meines Vaters direkt zunichte" mache. Der Sohn des ehemaligen Frontmannes fühlt sich zudem außen vor gelassen: Mike Shinoda, Bandkopf und Gründer der Band, habe nicht den Anstand gehabt, ihn über die Neubesetzung zu informieren. "Sie haben mich nicht gefragt, wie ich mich fühle, sie haben mir kein Ticket angeboten", erklärte Bennington in einem kurzen Instagram-Clip.

Bennington: Linkin Park haben das Vertrauen der Fans verloren

Shinoda und die Band hätten mit der Wahl Armstrongs "das Vertrauen verloren, das ihnen jahrzehntelang von Fans und unterstützenden Menschen, mich eingeschlossen, geschenkt wurde". Nicht nur Bennington, auch andere Linkin-Park-Fans kritisierten das Casting von Armstrong: Die Sängerin hatte einst "Die wilden Siebziger"-Star Danny Masterson (48), der wegen sexueller Übergriffe zu 30 Jahren Haft verurteilt wurde, bei seiner Gerichtsverhandlung unterstützt. Die Sängerin hatte den Schauspieler 2022 zu einer Anhörung begleitet. Armstrong entschuldigte sich inzwischen für ihr Verhalten bei Instagram, sie habe damals gedacht, sie müsse einen vermeintlichen Freund unterstützen, kurz darauf habe sie aber erkannt, dass sie das besser nicht getan hätte.

Ungeachtet dessen erhebt Bennington Vorwürfe gegen Shinoda: "Du hast deine langjährige Freundin Emily Armstrong gecastet, um Chester zu ersetzen. Du kennst Emilys Verbindung zur Scientology-Kirche und ihre Geschichte als Verbündete von Danny Masterson." Der Linkin-Park-Gründer sei "einfach nur unsensibel und unmusikalisch", fasste der Sohn des verstorbenen Sängers zusammen. Shinoda äußerte sich zu den Vorwürfen bislang nicht.

Linkin Park kommen nach Deutschland

Nach dem Einstieg ihrer neuen Sängerin haben Linkin Park große Pläne: Bei ihrem Live-Event kündigte die Band nicht nur ein neues Album ("From Zero") an, welches bereits am 15. November erscheinen soll. Fans dürfen sich auch auf eine Welttournee der Band freuen. Insgesamt umfasst die "From Zero World Tour", die schon im September starten soll, sechs Termine. Neben Auftritten in den USA, Kolumbien und Südkorea sind auch zwei Konzerte in Europa geplant: Am 22. September werden Linkin Park die Barclays Arena in Hamburg rocken; am 24. September steht die Gruppe dann in London auf der Bühne. Der Ticket-Vorverkauf für das Konzert in Hamburg soll am 13. September um 10 Uhr starten.