Eine Welle der Empörung tat sich auf, nachdem sich Luke Mockridge im August in einem Podcast über Athleten bei den Paralympics lustig gemacht hatte. Besonders Menschen ohne Arme und Beine wurden bei dem politisch inkorrekten Gag Ziel des Spotts des 35-Jährigen. Nun hat Mockridge eine Laudatio zum Thema Inklusion gehalten und dem ohne Arme und Beine geborenen Athleten Janis McDavid einen Preis verliehen. Für viele war das eine fragwürdige Entscheidung.

So zuerst auch für den Geehrten selbst. Janis McDavid hielt es für eine "völlig absurde Idee", ausgerechnet Mockridge diese Aufgabe zukommen zu lassen. Wie er gegenüber "Bild" verriet, war er von den Plänen der Veranstalter anfangs auch deswegen alles andere als begeistert, "weil ich mich damals, nach Lukes Podcast-Aussage, ziemlich klar positioniert habe und sagte, dass so etwas nicht geht".

Janis McDavid: "Es sind noch viel mehr solcher Gesten notwendig"

Warum also hat sich der 33-Jährige doch dazu entschieden, den Preis von Mockridge zu akzeptieren? Ein Beitrag auf seinem Instagram-Profil gibt darüber Auskunft. Die Veranstaltung sei "eine kleine Geste der Begegnung" gewesen, schreibt McDavid dort. "Es sind noch viel mehr solcher Gesten notwendig, damit wir eines Tages davon sprechen können, in einer wirklich inklusiven Gesellschaft zu leben!" Weiter sei die Begegnung eine Chance gewesen, "in dieser Gesellschaft mal wieder voranzukommen, statt immer weiter zu spalten".

Ebenfalls auf Instagram kommentierte Luke Mockridge die Veranstaltung. Er sei "dankbar für jeden Fehler", schreibt er in einer Story. "Ohne sie hätte ich das nicht erleben dürfen."