Es soll gelockert werden. Mit Frühlingsbeginn, so die Ankündigungen, dürfen die Menschen im Lande wieder alle Freiheiten genießen - na ja, fast alle. Aber das, was die meisten unter Freiheit verstehen (und das sind bekanntermaßen sehr unterschiedliche Dinge), soll wieder möglich sein. Die Lockerungen müssen auch ein Weg zurück in eine neue Normalität sein. Neu ist sie deshalb, weil wir den Alltag von 2019 wohl nicht zurückbekommen.
Zwar wird vor allem die Vergnügungssucht zurückschnappen in alte Gewohnheiten, wird sich das Rad der Selbstverliebtheit wieder lauter und schneller drehen (ganz zum Stillstand kam es ja nie), aber nachdem hoffentlich das Schlimmste an der Pandemie überstanden ist, muss man schauen, was noch übrig blieb, vom Einzelhandel etwa, der Gastronomie, dem Kulturbetrieb. Online-Shopping und Online-Kino scheinen den Kampf gewonnen zu haben, und selbst Essen gibt's jetzt noch mehr bis vor die Haustür. Ein großer Schaden ist entstanden. Ihn zu beheben scheint nur schwer möglich.
erschienen am 23.02.2022