Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) hat zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse die Bedeutung von Büchern für Freiheit und Demokratie hervorgehoben. Bücher befähigten uns, mündige Bürgerinnen und Bürger zu sein. "Sie befördern Selbstbestimmung und das gelingende Zusammenleben in Vielfalt und im Respekt und der Anerkennung der Verschiedenheit. Das brauchen wir gerade in diesen Kulturkampfzeiten dringend. Sehr dringend."
Das Buch als Symbol für das freie, vielfältige und offene Denken sehe sich heute wieder bedroht. "In der Ukraine werden Bücher verbrannt von den russischen Aggressoren, die die ukrainische Kultur ausmerzen wollen", erklärte Roth. In Russland, im Iran und in China würden Bücher verboten und Autorinnen und Autoren unterdrückt, verfolgt und eingekerkert.
Auch in Europa bedenkliche Tendenzen
Aber auch in Europa gebe es bedenkliche Tendenzen. So würden ihr Buchhändlerinnen und Buchhändler oder auch Bibliothekare berichten, "dass ihnen antidemokratische Kräfte vorschreiben wollen, was sie in ihre Schaufenster legen und im Bestand haben sollen. Das dürfen, das werden wir nicht zulassen."
Die Demokratie benötige Bücher, die kritische Fragen stellten und neue Perspektiven aufzeigten. "Bücher, die subversiv und kritisch sind. Sie sind ein wichtiges Antriebsmittel, das Demokratien zum Laufen bringt und am Leben erhält."
Roth: Kulturpass gibt es auch 2025
Roth betonte, dass die Kraft des Buches auch bei jungen Menschen wirke. Das zeige etwa der Erfolg des Kulturpasses, mit dem bereits über eine Million Bücher gekauft worden seien. Roth kündigte an, dass es den Kulturpass auch 2025 geben werde.
Der Pass wurde eingeführt, um jungen Menschen - also denjenigen, die im jeweiligen Jahr 18 Jahre alt werden - zur Teilhabe an kulturellen Angeboten zu ermutigen. Zuletzt gab es einen Zuschuss von 100 Euro für den Kauf von Konzert-, Kino- oder Ausstellungstickets, Büchern oder Platten.
Die Frankfurter Buchmesse ist zunächst für das Fachpublikum zugänglich und wird ab Freitag für das Lesepublikum geöffnet.