Bereits am 10. Juni veröffentlichten Rise Against klammheimlich ihre neue EP "Nowhere Generation II". Erst vor knapp einem Jahr erschien ihr 9. Studioalbum mit Titel "Nowhere Generation", welche in Deutschland Platz 2 der Albumcharts erreichte, aber im Rest der Welt nicht die Erfolge der letzten Alben brachte. Da die Punkpand aus Chicago für gewöhnlich mindestens drei Jahre an neuer Musik arbeitet, war es umso überraschender, dass neue Songs in Form eines Extended Plays nun veröffentlicht wurden. 

"Dystopische Kunst"

Sänger Tim McIlrath erklärte, dass alle Songs bereits zur Albumproduktion entstanden waren, aber die Message des Albums nicht so gut herausgestochen hätte, wenn alle Lieder auf der Platte erschienen wären. Deshalb habe die Band die EP gemacht. Die neue EP setzt den kritischen Dialog zwischen Rise Against selbst, ihren Fans und der Welt im Allgemeinen fort und blickt über das Album hinaus auf die chronische soziale, wirtschaftliche und politische Instabilität und Ungleichheit, die das moderne Zeitalter durchdringt. "Nowhere Generation II" ist ebenso bissig wie hoffnungsvoll und ist ein weiterer Beweis für die Resonanz einer Band, die dem Status quo des modernen Rocks weiterhin die Stirn bietet.

"I think of Rise Against as dystopian art," sagt McIlrath. "Like any good dystopian art endeavor, you're singing about the world and what it might be like if we keep going down the road we're going down. It's the inevitable conclusion of what would happen if we keep making the same decisions. That's what dystopian art is designed to do, to make you realize that and inspire you to make some changes. ‘Last Man Standing' is looking down that road and trying to paint a picture of what it looks like." (Deutsch: "Ich betrachte Rise Against als dystopische Kunst. Wie bei jeder guten dystopischen Kunst singt man über die Welt und darüber, wie sie aussehen könnte, wenn wir so weitermachen wie bisher. Es ist die unvermeidliche Schlussfolgerung dessen, was passieren würde, wenn wir weiterhin dieselben Entscheidungen treffen. Das ist es, was dystopische Kunst bewirken soll, sie soll uns das vor Augen führen und uns dazu inspirieren, etwas zu ändern. Last Man Standing" wirft einen Blick auf diesen Weg und versucht, ein Bild davon zu malen, wie er aussehen könnte.")

Die Angst vor der Zukunft

Das Bild, das Rise Against zeichnen, ist das einer Generation, die jünger ist als sie und die in einer zunehmend unwirtlichen Welt nach einem Weg nach vorne sucht. Der Impuls, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen, entstand, als McIlrath Fans auf der ganzen Welt traf - von den Vereinigten Staaten über Australien bis nach Japan und Deutschland - und jeder von ihnen ähnliche Befürchtungen äußerte. Sie äußerten die gleichen Ängste und Befürchtungen über ihr Leben und darüber, wie die Zukunft aussehen wird. Diese Ängste und Befürchtungen waren alle miteinander verbunden, egal welche Sprache sie sprachen. Nach einer Weile konnte ich sie einfach nicht mehr ignorieren.

Tracklist:

1. The Answer 
2. Last Man Standing 
3. This Time It's Personal 
4. Pain Mgmt
5. Holding Paterns