Rise Against sind nach vier Jahren mit neuer Scheibe zurück

Anikas Musik-Tipp: Musik 9. Studioalbum "Nowhere Generation" erschien am 4. Juni

Anikas Musik-Tipp:

Die Punk-Rocker Rise Against aus Chicago sind mit ihrem neuem Album "Nowhere Generation" nach vier Jahren zurück, wenn man das Akustikalbum "Ghost Note Symphonies" von 2018 ausklammert. Noch dazu ist es etwas Besonderes, weil die Band in diesem Jahr den 20. Geburtstag ihrer ersten Scheibe "The Unraveling" feiern darf. Die Fangemeinde war sich einig und hoffte beim neuen Album auf alte brachiale Songs, wie zu Zeiten von "Appeal To Reason" (2008) oder "Endgame" (2011). Die letzten beiden Alben "The Black Market" (2014) und "Wolves" (2017) schwammen, trotz guter Verkäufe in Deutschland, ein wenig daher, deshalb war es umso spannender, was sich in den letzten vier Jahren in der Band tat. 

Es geht um den American Dream

Soviel kann ich schon mal sagen: Rise Against sind noch immer sehr seicht unterwegs, aber irgendwie packt die Scheibe einen ein wenig mehr, als die letzten beiden. Doch worum geht es? Wir alle wissen, dass Rise Against wohl eine der bekanntesten politischen Bands sind und der Bandname nicht von irgendwoher kommt. Auch diesmal kümmern sich die Amerikaner um die Sorgen der Bürger. Es geht um den American Dream, der einem in den USA "vorgegaukelt" wird. 

"Es gibt diese Idee, mit der wir alle aufgewachsen sind, zu glauben, dass unsere Generation eine Fortsetzung der Generation unserer Eltern sein wird - wenn nicht sogar eine fruchtbarere Ära", sagt Sänger und Texter Tim McIlrath. "Heute gibt es das Versprechen des American Dreams, und dann gibt es die Realität des American Dreams. Amerikas 'historische Norm', dass es der nächsten Generation besser gehen wird als der vorherigen, wurde durch eine Ära massiver sozialer, wirtschaftlicher und politischer Instabilitäten und dem Ausverkauf der Mittelklasse geschmälert. Der Hauptpreis, der durch harte Arbeit und Engagement versprochen wurde, existiert nicht mehr für alle. Wenn die Privilegierten die Erfolgsleiter erklimmen und diese dann von oben verbrennen, wird das Zersprengen zur einzigen Antwort."  Inspiriert wurde dieses Album wohl zudem von den eigenen Kindern und den Gesprächen mit jüngeren Fans.

Diese Songs sind besonders cool:

Vor allem "The Numbers" ist ein epischer Einstieg in die Scheibe und macht Lust auf mehr. Es geht darum, sich zu erinnern, dass wir den Menschen, denen wir die Macht in unserer Gesellschaft gegeben haben, diese auch wieder nehmen können, wenn sie sich daneben benehmen. Meine Anspieltipps auf dem Album sind auf jeden Fall auch "Talking To Ourselves", worin es um das Gefühl geht, wenn einem scheinbar niemand zuhört und man immer lauter redet. Die Ballade "Forfeit" ist sehr rührend, da es um eine Person geht, die sich in der Welt verloren fühlt und sich in ihrem Zimmer verbarrikadiert. Der Song ist das Angebot trotzdem für diese Person da zu sein, egal, ob sie will oder nicht. Notfalls wartet man Tage lang vor der Tür. Ich denke dieses Lied wurde von Tims Töchtern inspiriert, da er sowas erwähnt hatte. 

"Monarch" ist eines der härteren Songs und thematisiert die Situation, wenn man aus dem Schatten einer Person hervortritt, von der man bevormundet wurde. "Sooner Or Later" sticht vor allem durch die schönen Lyrics hervor. Viele Weisheiten verbergen sich hinter dem Song, der sich mit der Tatsache beschäftigt, dass der Mensch die Welt ausbeutet und irgendwann die Konsequenzen ernten wird. Er gehört definitiv zu meinen Favoriten. 

Das Album ist zwar etwas weich gespült, nimmt aber wieder mehr Fahrt auf, als die Vorgänger-Scheibe und lässt Vorfreude auf Live-Shows steigen. Ich finde, Rise Against sind wieder auf dem richtigen Weg.


 



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