Gwen Stefani meldet sich nach sieben Jahren zurück: Das sind die Musik-Highlights der Woche

Aktuelle Tipps Jon Batiste, Linkin Park und Gwen Stefani, die mit "Bouquet" ihr erstes neues Studioalbum seit sieben Jahren veröffentlicht: Erfahren Sie hier, was neu, wichtig und hörenswert ist in der Welt der Musik.

Als Frontfrau der amerikanischen Rockband No Doubt war Gwen Stefani eine der Musik-Ikonen der 90er- und frühen 2000er-Jahre. Doch auch als Solo-Künstlerin konnte die heute 55-Jährige so manchen Hit ("Hollaback Girl") auf ihrem Konto verbuchen, ehe sie im Juni 2011 das vorläufige Ende ihrer Solo-Karriere bekannt gab - nur um rund dreieinhalb Jahre später mit den Singles "Baby Don't Lie" und "Spark the Fire" ein Comeback zu feiern. Sieben Jahre nach der Veröffentlichung ihres Weihnachtsalbums "You Make It Feel Like Christmas" meldet sich Gwen Stefani nun mit einem neuen Studioalbum zurück. Neues und Hörenswertes gibt es außerdem von Jon Batiste und Linkin Park.

Gwen Stefani - Bouquet

"Bouquet" ist das fünfte Solo-Studioalbum von Gwen Stefani. Es umfasst zehn Songs, von denen zwei ("Somebody Else's" und "Swallow My Tears") bereits im September und Oktober als Singles erschienen sind. Die Aufnahmen fanden mit einer kompletten Live-Band in den Smoakstack Studios in Tennessee statt. Die Produktion übernahm Scott Hendricks. "'Bouquet' nahm schon vor zehn Jahren seinen Anfang", schilderte Gwen Stefani kürzlich einem Interview mit dem Musik-Magazin "The Circle": "Und auf gewisse Weise erzählt es die Geschichte meiner letzten zehn Jahre - meiner Scheidung und meiner neu gefundenen Liebe." Mit dem Songwriting habe sie letztlich vor vier Jahren begonnen, als die Welt von der Corona-Pandemie überrollt wurde und Gwen Stefani sich mit ihrem heutigen Ehemann, dem Country-Sänger Blake Shelton, verlobte.

Passend dazu findet sich als letzter Song auf dem neuen Album ein Duett der Eheleute: "Purple Irises" erzählt von der Angst, den geliebten Partner an der Seite zu verlieren. Überhaupt sind erwiderte ("Pretty") und verletzte Liebe ("Somebody Else's") die Hauptthemen auf dem neuen Album, die passend zum Titel des Albums mit einer Vielzahl floraler Metaphern daherkommen. Der Titelsong "Bouquet" wiederum erzähle von einem großen Traum aus der Kindheit, der zerbricht und aus dessen Stücken letztlich ein neuer Traum entsteht, wie Stefani in einem kurzen Video bei Instagram erläutert. Musikalisch sind viele der Songs eindeutig von den Country-Vorlieben von Stefanis Ehemann beeinflusst.

Jon Batiste - Beethoven Blues

Jon Batiste war in den vergangenen Jahren schon für so manche musikalische Überraschung gut. Zwischen Jazz, Black Music und Pop gibt es wenig, was der heute 38-Jährige noch nicht ausprobiert hat. Bei der Grammy-Verleihung 2022 räumte der gebürtige US-Amerikaner, der als langjähriger musikalischer Leiter der "Late Show with Stephen Colbert" bekannt wurde, Trophäen in gleich fünf Kategorien (unter anderem "Bestes Album") ab. Mit "Beethoven Blues" wagt er nun ein weiteres spannendes Experiment.

Inspiriert von seinem Auftritt in der CNN-Show "Who's Talking To Chris Wallace", wo er Beethovens Stück "Für Elise" in den Blues überführte, beschloss Batiste gleich ein ganzes Album unter dieser Prämisse zu produzieren: Das musikalische Erbe einer Ikone der klassischen Musik trifft auf ein Genre, das zu großen Teilen von Improvisation lebt. "Beethoven Blues" umfasst elf Titel, darunter die "Mondscheinsonate" (hier: "Moonlight Sonata Blues"), die fünfte Sinfonie und natürlich "Für Elise". Die beiden letztgenannten sind sogar in zwei unterschiedlichen Versionen enthalten: "Für Elise - Batiste" und "Für Elise - Reverie" sowie "Symphony No. 5 Stomp" und "5th Symphony In Congo Square". Die als Europahymne bekannte "Ode an die Freude" ("Ode To Joyful") wirkt in der neuen Version träumerisch, tänzelnd, während die als "Waldensteinsonate" bekannte "Klaviersonate Nummer 21" (hier: "Waldenstein Wobble") den Zuhörer oder die Zuhörerin mindestens im Takt mitwippen, wenn nicht gar tanzen lässt.

Linkin Park - From Zero

Es ist eines der überraschendsten Comebacks des zu Ende gehenden Jahres 2024: Sieben Jahre nach dem Tod von Sänger Chester Bennington meldeten sich Linkin Park im September in teilweise neuer Besetzung zurück. Die 38-jährige Emily Armstrong tritt fortan in die Fußstapfen des mit nur 41 Jahren verstorbenen Sängers. Colin Brittain ersetzt Rob Bourdon am Schlagzeug. Auch wenn sich der Sohn von Chester Bennington über die Neubesetzung enttäuscht zeigte, bei vielen Fans kam bereits die erste Single gut an: "The Emptiness Machine" stand in Deutschland zuletzt über mehrere Wochen auf Platz eins. Nach der am Mittwoch veröffentlichten zweiten Single "Two Faced" erscheint nun also endlich das Album.

"From Zero" beginnt mit einem chorischen Intro. Die anschließenden zehn Songs dürften die Erwartungen treuer Fans erfüllen: Trotz der weiblichen Gesangsstimme klingen Linkin Park immer noch wie Linkin Park. In den kräftigen Songs wie "Cut the Bridge" oder "Heavy Is the Crown" lösen sich die Rap-Passagen von Mike Shinoda und die Gesangsparts von Emily Armstrong auf altbewährte Art ab. Auf halber Strecke (zu Beginn des sechsten Titels "Casuality") darf die gebürtige Kalifornierin dann auch beweisen, wie gut sie das Growling beherrscht.

"Bevor wir zu Linkin Park wurden, war unser erster Bandname Xero", erinnert sich Shinoda: "Der Albumtitel bezieht sich sowohl auf diese Zeit, in der wir als Nobodys unsere ersten Schritte machten, als auch auf die Reise, die wir jetzt antreten. Klanglich und emotional geht es um Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft - wir bleiben unserem typischen Sound treu, aber alles ist neu und voller Leben." Bis 21. November ist "From Zero" auch als digitales Deluxe-Album erhältlich, das neben den regulären Songs unter anderem Live-Versionen von drei "From Zero"-Songs enthält, die in Los Angeles, London und Paris aufgenommen wurden.

2025 machen Linkin Park im Rahmen ihrer Welttour für vier Termine in Deutschland Halt: Am Montag, 16. Juni, in Hannover, am Mittwoch, 18. Juni, in Berlin, am Dienstag, 1. Juli, in Düsseldorf und am Dienstag, 8. Juli, in Frankfurt.



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