"Er spricht ganz vielen Menschen aus der Seele": Dreamtool-Chef Stefan Raiser über den Serienhit "Dr. Nice"

"Dr. Nice" Die ersten Filme der neuen ZDF-Reihe "Dr. Nice" im vergangenen Jahr entpuppten sich als Überraschungserfolg. Der "Herzkino"-Sendeplatz am Sonntagabend stellt die Produktion in direkte Konkurrenz mit dem "Tatort". Doch David rücke Goliath langsam auf den Pelz, sagt TV-Produzent Stefan Raiser im Interview.

Es gibt sie immer mal wieder, diese neuen TV-Formate, die erst einmal nicht außergewöhnlich klingen und dann groß einschlagen. So geschehen mit der Medical-Reihe "Dr. Nice", die im Frühjahr 2023 mit zwei Filmen an den Start ging und gleich durchschnittlich 5,4 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer vor den Bildschirm lockte. Die Geschichte über den unangepassten Chirurgen, der aufgrund einer Handverletzung vorübergehend nicht operieren kann und in einer Landarztpraxis an der Ostsee landet, scheint einen Nerv zu treffen. "Ich glaube, dass so ein Format so einschlägt, hat auch viel mit diesen Zeiten zu tun", erklärte der Mann hinter dem Überraschungserfolg, TV-Produzent und Dreamtool-Chef Stefan Raiser, im Interview zum Start der zweiten Staffel am vergangenen Sonntag.

"Deutschland kränkelt, die Zeiten sind schrill und laut - 'Nice' ist die passende Medizin." Er spreche "mit seiner ehrlichen Unverkrampftheit und nicht vorhandenen political correctness ganz vielen Menschen aus der Seele". Raisers Theorie: "Das gemeinschaftliche Zusammenleben war noch nie so brüchig wie heute - da wollen viele Leute einfach Ehrlichkeit, ein Ringen um gute Lösungen und Konsens im Alltag, anstatt populistischer Schreihälse."

"David rückt Goliath langsam auf den Pelz"

Mit der Ausstrahlung auf dem "Herzkino"-Sendeplatz sonntags um 20.15 Uhr steht "Dr. Nice" in direkter Quotenkonkurrenz mit dem Krimiklassiker "Tatort" im Ersten. Beim Start der zweiten Staffel am vergangenen Sonntag erhielten Dr. Nice, Raiser und das ZDF zwar einen kleinen Dämpfer, denn der ARD-"Tatort" ging an diesem Abend mit 8,08 Millionen Zuschauern wieder einmal als Quotensieger aus dem Duell. "Dr. Nice" lockte aber immerhin 4,51 Menschen vor die Fernseher. Außerdem waren schon bei Staffel eins auch die Abrufe in der Mediathek hoch, darauf setze man in Staffel zwei noch stärker, so Raiser. Zudem ist sich der TV-Produzent durchaus bewusst, dass der "Tatort" in diesem Duell Goliath ist und "Dr. Nice" David - "aber David rückt Goliath langsam auf den Pelz", fügt er im Interview hinzu. Sechs weitere 90-Minüter über "Dr. Nice" sollen bis Ende des Jahres gedreht werden.

Zunächst einmal gibt es in den kommenden Wochen die drei weiteren neuen Filme aus der zweiten Staffel zu sehen, das ZDF zeigt Teil zwei am Sonntag, 12. Mai um 20.15 Uhr.

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