Am kommenden Dienstag, 5. November, entscheiden sich die USA für einen neuen Präsidenten oder erstmalig für eine neue Präsidentin. Wer macht das Rennen: Donald Trump oder Kamala Harris? In den Wochen vor der Wahl reiste Elmar Theveßen, Leiter des ZDF-Studios in Washington, mit seinem Team über 9.000 Kilometer durch 18 US-Bundesstaaten, um mit Menschen zu reden. Mit jenen, die auf Trump hoffen, und mit anderen, die ihn hassen - und fürchten. Aus deutscher Sicht fällt es mitunter schwer zu verstehen, warum etwa die Hälfte der US-Bevölkerung sich eine zweite Amtszeit Donald Trumps wünscht. In einem Interview mit der Agentur teleschau nennt der erfahrene ZDF-Journalist und Amerika-Kenner Theveßen die Gründe dafür: "Ich glaube, sie verstehen, dass Trump ein ziemlich autoritäres System errichten könnte, aber ein anderes Gefühl in ihnen ist noch stärker: Sie sind enttäuscht von der Politik, die im alten System gemacht wurde und auch von den Anführern vergangener Zeiten. Viele Leute glauben, dass ihre Anliegen von denen (den Politikern, d. Red.) nicht aufgenommen und umgesetzt wurden."

Spiegelt sich in dem Wunsch nach Trump also der Wunsch nach einer neuen Zeit? "Die gewaltige Enttäuschung ist der Grund für Trumps Aufstieg", sagt Elmar Theveßen. "Diese Leute sagen sich: Wenn da jemand ist, der mit starker Hand Dinge regelt und Macht projiziert, auch, weil er mit autoritären Methoden vorgeht, vielleicht kann der ja doch etwas erreichen. Jedenfalls mehr als das, was man in der etwas unübersichtlichen, manchmal chaotischen Demokratie bekommt." Theveßen rechnet am 5. November und vielleicht auch die folgenden Tage mit einem engen und umstrittenen Rennen um den Ausgang der Wahl. "Ich bin mir sicher, dass die Auszählung auch dieses Mal wieder angezweifelt und infrage gestellt wird, sollte Trump hinten liegen."

Theveßens Film "auslandsjournal - die doku: Zwischen Trump und Harris" ist in der ZDF-Mediathek abrufbar.