Als Journalistin redet Dunja Hayali mit allen - "also auch mit Neonazis, Islamisten oder anderen Extremisten". Wie sie nun im Interview mit der Agentur teleschau verriet, habe sie sich diese Neugierde trotz der häufigen Anfeindungen über die Jahre hinweg erhalten. "Ich möchte einfach verstehen, warum jemand zu dem geworden ist, der er ist", stellte die 50-Jährige klar.
Genervt sei Hayali indes von den "ewigen Unterstellungen, ich würde zum Beispiel alle, die nicht meiner Meinung sind, in die Rechtsaußen-Ecke stellen". Die ZDF-Moderatorin erklärte: "Erstens kennen 99 Prozent der Menschen - im Gegensatz zu meiner Haltung - meine Meinung zu vielen Dingen nicht und zweitens habe ich bisher noch niemanden in eine Ecke gestellt." Ganz im Gegenteil, fuhr Hayali fort: "Das machen die Menschen dann schon schön selbst - und merken es nicht mal. Aber gut, vom rechten Rand aus gesehen, ist halt auch alles links."
Bei "Rechtsaußen-Demonstrationen" gibt es keinen Diskussionsspielraum
Zwar gebe es viele Themen, "bei denen die eine Seite recht hat, die andere aber nicht automatisch im Unrecht ist", weiß Hayali. Keinen Spielraum für Diskussionen gebe es ihrer Ansicht nach bei "Rechtsaußen-Demonstrationen auf der einen" und "Demos für die Demokratie und das Grundgesetz auf der anderen Seite".
Die Demonstrationen der letzten Monate beleuchtet die Journalistin in einer Reportage der "Am Puls"-Reihe unter dem Titel "Wütend, laut, radikal - die neue Protestkultur?" (Donnerstag, 22. August, 22.30 Uhr, ZDF). In der Sendung trifft sie unter anderem Klimaaktivisten, Landwirte und AfD-Anhänger.