Die Welt der Schönheit und Mode hat im Laufe der Geschichte eine Vielzahl von Trends erlebt, die oft von einem tiefen Wunsch nach Perfektion und Anpassung an kulturelle Normen getrieben werden. Manchmal jedoch gehen diese Bestrebungen nach äußerlicher Verbesserung mit gefährlichen Praktiken einher, die nicht nur kurzfristige gesundheitliche Risiken bergen, sondern auch langfristige Konsequenzen haben können. Von der Antike bis zur modernen Gesellschaft sind Beispiele für gefährliche Schönheitstrends zu finden, die verdeutlichen, wie weit Menschen bereit waren - und manchmal noch sind - zu gehen, um den vermeintlichen Idealen von Schönheit zu entsprechen.
Damalige Schönheitstrends
Bereits im alten Griechenland griffen Menschen zu extremen Maßnahmen, um die Vorstellung von Schönheit zu erreichen. So wurde beispielsweise Blei in Pulverform verwendet, um eine scheinbar makellose Porzellanhaut zu erzielen. Die Kenntnisse über die Giftigkeit von Blei waren zu dieser Zeit begrenzt, und die Langzeitwirkungen waren verheerend. Ein weiteres bemerkenswertes Beispiel ist die Verwendung von Radium-Wasser, nachdem Marie Curie das Radium entdeckt hatte. Diese Substanz wurde als "Wundermittel" für die Hautpflege vermarktet, obwohl Radium eine hochgradig radioaktive Substanz ist. Die Folgen dieser exponierten Verwendung zeigten sich oft erst Jahre später in Form von ernsthaften gesundheitlichen Komplikationen.
Neuere Schönheitstrends
Die Suche nach körperlicher Perfektion hat auch in der modernen Zeit zu bedenklichen Praktiken geführt. In den USA beispielsweise wird Nervengift in die Kopfhaut gespritzt, um einen fettigen Haaransatz zu bekämpfen. Dies mag zwar kurzfristig wirksam erscheinen, birgt jedoch erhebliche Risiken und Nebenwirkungen. Ein besonders gefährlicher Trend ist das sogenannte "Brazilian Butt Lifting", bei dem Eigenfett in den Hintern gespritzt wird, um ein volles und rundes Aussehen zu erzielen. Dieser Eingriff kann tödliche Komplikationen wie Fettgewebs-Embolien verursachen, bei denen Fettpartikel in die Blutbahn gelangen und zu lebensbedrohlichen Zuständen führen können. Dieses gefährliche Schönheitsideal findet sich nicht nur in einigen Dörfern in Westafrika, genauer gesagt Mauretanien, sondern ist auch äußerst verstörend. Die Praxis des "Leblouh" beinhaltet die erzwungene Ernährung von Mädchen im Alter von fünf bis neunzehn Jahren. Fettleibigkeit wird hier traditionell als erstrebenswert angesehen, da sie mit Wohlstand, hohem Status und Reichtum in Verbindung gebracht wird. Auch bei den Zähnen gibt es Schönheitstrends. Darunter finden sich übermäßiges Bleaching. Übermäßiges Bleichen der Zähne kann zu Zahnempfindlichkeit, Schädigung des Zahnschmelzes und sogar zu einer unregelmäßigen Zahnfarbe führen. Oft lassen sich Menschen auch die Zähne schleifen. Das Schleifen von Zähnen, um eine als ästhetisch angesehene Form zu erreichen, kann zu dauerhaften Schäden am Zahnschmelz und zur Beeinträchtigung der Zahngesundheit führen.
Die Barbie-Vagina
Die sogenannte Barbie-Vagina, auch als "Bagina" bezeichnet, ist ein umstrittener Schönheitstrend, der auf die Verkleinerung der Vulva abzielt. Bei diesem Eingriff wird Gewebe der Vulvalippen entfernt, um eine äußere Erscheinung zu erzeugen, die als "perfekt" und ästhetisch idealisiert wird, ähnlich der Genitalien der Barbie-Puppe. Ziel ist es, eine Vulva zu erreichen, bei der die inneren Vulvalippen nicht mehr sichtbar sind. Es ist jedoch von großer Bedeutung, darauf hinzuweisen, dass die Vulva in ihrer natürlichen Form eine breite Variation aufweist. Die Idee, eine "perfekte" Vulva zu definieren, die dem Aussehen eines Spielzeuges entspricht, ist problematisch und spiegelt unrealistische Schönheitsideale wider. Die Vulva wird in der Gesellschaft gleichzeitig tabuisiert und unterliegt dennoch ästhetischen Idealvorstellungen. Etwa 2000 Frauen aus Deutschland lassen sich pro Jahr ihre Schamlippen verkleinern. Die Kosten befinden sich zwischen 1200 und 3000 Euro.
Die Vereinigung der ästhetisch-plastischen Chirurgen in Deutschland verzeichnete in einer Pressemitteilung, dass im Jahr 2014 etwa 1800 Eingriffe im Bereich der weiblichen Intimzone durchgeführt wurden, während es im Jahr 2015 bereits 2100 waren. Diese Zahlen umfassen verschiedene Eingriffe im weiblichen Intimbereich, nicht nur Schamlippenverkleinerungen. Die Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen registrierte bei einer Mitgliederbefragung im Jahr 2011 sogar 5440 Schamlippenkorrekturen. Der Gedanke hinter einer Schamlippenverkleinerung ist, den Frauen zu helfen, ihnen ein gesteigertes Selbstbewusstsein, ein verbessertes Körpergefühl und ein erhöhtes Wohlbefinden zu ermöglichen.