Coldplay und ihr drittletztes Album: Das sind die Musik-Highlights der Woche

Aktuelle Tipps Lea, Die Fantastischen Vier und Coldplay, die mit "Moon Music" ihr drittletztes Album präsentieren: Erfahren Sie hier, was neu, wichtig und hörenswert ist in der Welt der Musik.

"Weniger ist mehr, und für viele unserer Kritiker wäre noch weniger sicher noch viel mehr", scherzt Chris Martin in einem aktuellen Interview mit Apple Music. Humor hat er, der Coldplay-Sänger. Aber das meint er ernst: Auf "Moon Music", das gerade veröffentlichte neue Album seiner Band, sollen nur noch zwei weitere folgen. Neues und Hörenswertes gibt es außerdem von Lea, der Spezialistin für betörenden Leisetreter-Pop, und Die Fantastischen Vier.

Coldplay - Moon Music

Ist das so etwas wie der Anfang vom Ende für Coldplay? Es scheint fast so. Vor wenigen Tagen erregte Chris Martin, Frontmann der britischen Rockpop-Band, viel Aufsehen mit einem Apple-Music-Interview, in dem er verspricht: "Wir werden nur zwölf richtige Alben machen, das meine ich ernst." So ein Limit, wenn auch willkürlich festgelegt, sei gut für die "Qualitätskontrolle", denn so kämen nur noch die allerbesten Lieder auf die verbliebenen Alben. Das ist ein großes Versprechen für die Zukunft, in der Coldplay folglich keine B-Ware (mehr) veröffentlichen wollen - und natürlich auch gute Werbung für die Platte, die jetzt erscheint: "Moon Music".

Zwölf sollen es insgesamt werden, mit "Moon Music" stehen Coldplay jetzt bei Langspieler Nummer zehn - also das drittletzte Album. Die neue Musik, erklärte Martin zuletzt, handle von "Konflikten". Innere Konflikte, aber auch Konflikte draußen in der Welt. Wie soll Chris Martin, wie sollten wir ganz allgemein damit umgehen? Die Auflösung, künstlerisch dargelegt in zehn neuen Liedern (mit Titeln wie "Good Feelings", "One World" und "All My Love"), fällt nicht sonderlich originell aus, passt aber wunderbar in den inhaltlichen Kosmos dieser Band: "Liebe ist die beste Antwort."

Lea - Von der Schönheit und Zerbrechlichkeit der Dinge

Unzählige kleine Mädchen himmeln sie an, viele Erwachsene legen gezielt ihre Musik auf, wenn es ihnen mal nicht so gut geht, und auch die Kritik lobt sie immer wieder für ihren hochwertigen Leisetreter-Pop: Wer das alles so zusammenbekommt wie Lea (und das nun schon seit einigen Jahren), muss zwangsläufig eine Menge richtig machen. Und folglich auch nicht viel verändern. Mit "Von der Schönheit und Zerbrechlichkeit der Dinge" liefert die 32-Jährige nicht mehr, aber auch nicht weniger als eine 100-Prozent-Lea-Platte ab.

"Zerbrechlichkeit" und "Schönheit", die beiden Begriffe hätte man bisher eigentlich in jedem ihrer Albumtitel finden können. Momente, in denen die Singer/Songwriterin sich musikalisch mal etwas weiter aus dem Fenster lehnt, gibt's kaum (am ehesten vielleicht die flott pumpende Kollabo-Nummer "Chaos" mit der albanischen Sängerin Dhurata Dora). Das, was Lea ansonsten macht, ist aber auch so schon schwer genug.

Kleine zurückhaltende Pop-Perlen mit viel Gefühl und großem Wiedererkennungswert, das ist ihr Stil, auch auf diesen 13 neuen Titeln. Sie wirken diesmal etwas universeller und weniger konzeptionell durchdacht als zuletzt auf "Bülowstraße", Leas 2023er-Album über eine imaginäre Heldenreise in Westberlin. Trotzdem: wieder viel Schönes und Zerbrechliches, ideal für die Verregnete-Herbsttage-Playlist.

Die Fantastischen Vier - Long Player

Seit über 30 Jahren hüpfen die Fantastischen Vier schon auf der Bühne herum. Dass sie inzwischen so etwas wie Rap-Dinosaurier sind - wen juckt's? Den Tyrannosaurus findet man ja heute auch noch genauso cool wie vor 65 Millionen Jahren. Abgesehen davon waren die Fantastischen Vier schon immer eine Gruppe, die prima über sich selbst lachen kann. Die Tränensäcke, die Falten, und überhaupt, wer will diese "alten Säcke" denn noch live sehen? Mit dem Video zur Single "Wie weit" bewiesen die Fantas vor einigen Wochen wieder einmal gekonnt ihren Hang zur Selbstironie (und auch, dass sie künstlerisch noch lange nicht am Ende sind). Jetzt legen sie im großen Stil nach und präsentieren ein ganzes neues Album - einen "Long Player".

"Long Player", das klingt auch schon wieder ziemlich alt. Oder eben, wenn man etwas Gutes daraus machen möchte: oldschool. So oder so, der Titel passt zum Konzept. Wie üblich bei nicht mehr ganz jungen Bands werden dem Publikum auch diesmal wieder "neue, experimentelle Sounds" versprochen. Gleichzeitig soll das elfte Studioalbum der Deutschrap-Pioniere aus Stuttgart aber auch eine "Hommage an ihre 90er-Jahre-Wurzeln" sein. "Wie weit, wie weit, wie weit ..?" Immer weiter, solange die Gelenke der "alten Säcke" auf (und vor) der Bühne noch mitmachen! Mehrere Konzerte der bevorstehenden Fanta-4-Tour, die im Dezember startet, sind längst ausverkauft.



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