Kinderstar aus "Star Wars: Episode I": Das macht Jake Lloyd heute

25 Jahre "Episode I" Mit der Rolle des Anakin Skywalker in "Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung" erfüllte sich für Jake Lloyd ein Traum vieler junger Science-Fiction-Fans: Er wurde Teil des "Star Wars"-Universums. Das Glück des Kinderschauspielers hielt aber nicht an: Heute kämpft Lloyd mit psychischen Problemen.

Kaum ein Ereignis der Kinogeschichte wurde - nicht nur von den Fans - sehnlicher erwartet: Am 19. Mai 1999 feierte "Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung" in den USA seine Premiere. Das Weltraumepos gab den Auftakt zur Prequel-Trilogie, die die Vorgeschichte zu den ikonischen ersten drei Teilen der Science-Fiction-Saga erzählten, die zwischen 1977 und 1983 erschienen waren. Die größte Frage, die die Prequels beantworten sollten: Wie wurde aus dem heldenhaften Jedi-Ritter Anakin Skywalker der unter einem Helm und Schutzanzug versteckte Superschurke Darth Vader?

Die Rolle des jungen Anakin Skywalker in "Episode I" ging an den bei den Dreharbeiten im Sommer 1997 acht Jahre alten Kinderschauspieler Jake Lloyd, der vorher mit Arnold Schwarzenegger in der Komödie "Versprochen ist versprochen" zu sehen war. Lloyds Eintritt ins Star-Wars-Universum folgte aber schon wenige Jahre später der Ausstieg aus dem Filmgeschäft. In lediglich zwei weiteren Filmen spielte er noch mit: "Madison" und einem obskuren Werk namens "Die With Me", das es nie in die Kinos geschafft hat. Was war passiert?

Mutter: Psychische Probleme traten während der High School auf

Die Reaktionen auf "Episode I" fielen größtenteils negativ aus. Weder Kritiker noch Fans erkannten in dem CGI-Spektakel den Charme der originalen "Star Wars"-Filme. Auch der junge Lloyd bekam dabei vor allem von der Fangemeinde Spott wegen seiner vermeintlich unzureichenden Performance ab.

2012 gab Lloyd in einem Interview an, mit der Schauspielerei aufgehört zu haben, weil er für seine Rolle in "Episode I" von der Presse bedrängt und von Mitschülern gemobbt worden sei. Dem widersprach seine Mutter Lisa Riley allerdings im vergangenen März, als sie gegenüber "Scripps News" behauptete, er sei von der Negativität um seine Rolle geschützt worden und eine familieninterne Angelegenheit hätte zum Ende seiner Filmkarriere geführt.

Die psychische Gesundheit ihres Sohnes habe sich zu verschlechtern begonnen, als er auf der High School war, so Riley. Zu dieser Zeit hätte er begonnen, sich einzubilden, in "verschiedenen Realitäten" zu leben. Medikamente, die seinen Zustand stabilisieren sollten, verweigerte er. Während seiner College-Zeit sei es weiter bergab gegangen: Er habe sich von Männern "mit schwarzen Augen" verfolgt gefühlt und imaginäre Gespräche mit dem Fernseher geführt. Die Diagnose lautete Schizophornie. Aufgrund einer weiteren psychischen Krankheit, der sogenannten Anosognosie, sei er aber nicht in der Lage gewesen, diese Diagnose zu begreifen.

Zusammenstöße mit dem Gesetz

Am 17. Juni 2015 lieferte sich Lloyd eine Verfolgungsjagd mit der Polizei. Er befand sich auf dem Weg von Florida nach Kanada, als er in South Carolina erst eine rote Ampel und dann die aufgrund dessen hinter ihm aufgetauchte Polizei ignorierte. Er wurde wegen rücksichtslosen Fahrens, dem Führen eines Wagens ohne Führerschein und Widerstand gegen seine Festnahme verhaftet. Seine Mutter versuchte zehn Monate lang vergeblich, ihn vom Gefängnis in eine psychiatrische Anstalt versetzen zu lassen: Es waren schlicht keine Plätze frei. Erst im April 2016 fand eine solche Versetzung statt.

Nach dem Tod seiner Schwester Madison im Jahr 2018 kam es zu einer weiteren Verschlechterung von Lloyds Zustand. Im Mai 2023 erlitt er erneut eine psychotische Episode. Er stoppte den Wagen seiner Mutter mitten auf einer viel befahrenen Autobahn. Als die Polizei mit ihm reden wollte, antwortete er in Silbenfetzen, die keinen Sinn ergaben. Eine erneute Festnahme folgte. Seitdem befindet sich der ehemalige Kinderstar erneut in einer psychiatrischen Klinik.

Auf dem Weg der Besserung

Dort zeigt Lloyd laut seiner Mutter nun endlich Besserung. Er habe sein Interesse an Filmen und Serien wiederentdeckt und auch die Star-Wars-Serie "Ahsoka" mit Begeisterung gesehen. Dass die psychischen Probleme ihres Sohnes mit seinen schmerzlichen Erfahrungen als "Star Wars"-Kinderstar zusammenhängen würden, bestreitet Lisa Riley. "Es wäre sowieso passiert", so Riley. Lloyds Schizophrenie sei genetisch bedingt.

Die Dreharbeiten zu "Episode I" habe der achtjährige Jake Lloyd demnach geliebt. "Er hatte so viel Spaß", erinnert sich seine Mutter zurück und stellt klar: "Die Leute denken, Jake hasst Star Wars. Er liebt es."

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